Konzept und Magazingestaltung Mittwoch.

«Mittwoch» ist eine spezielle Zeitschrift, die Hintergründe zu kulturellen, politischen gesellschaftlichen und sportlichen Ereignissen liefert. Das Magazin wird monatlich der Schweizer Tageszeitung «Aargauer Zeitung» beigelegt. Das Zielpublikum ist eine Leserschaft, die Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Kultur aus verschiedenen Blickwinkeln verfolgen will.

Lösung
Ich wollte mehr wissen über die globale, nationale und lokale Landnutzung. So entstand die konzeptionelle Idee «den Leser visuell und inhaltlich vom Makrokosmos bis in den Mikrokosmos zu führen.» Mittels Statistik verdichten sich die Informationen bis ins kleinste Detail. Die Umschlaggestaltung zeigt das wildromantische Bündtenareal «Kläranlage» in Aarau, dabei nehme ich formal Bezug auf die globale Idee und zoome in den Mikrokosmos Schrebergarten.
Zur Umsetzung des Themenmagazin erstellte ich die Fotoreportage: Schrebergarten Telli – wie Pächter und Pächterinnen aus unterschiedlichen Nationen Ihren Schrebergarten heute nutzen.

Fotoreportage

Kleingarten, Laube, Bünt, Familiengarten, Areale etc.

Die Kleingartenanlagen der Schweiz entstanden oftmals an der Peripherie der wachsenden Städte des 19. und 20. Jahrhundert. Sie kamen als Antwort auf die schlechten Lebensbedingungen während der industriellen Zeit zustande. Diese liess Teile der Bevölkerung aufgrund von Arbeitslosigkeit vollständig verarmen. Vor allem Ungelernte und Gelegenheitsarbeiter waren davon betroffen.

Seit den Anfängen im 19. und 20. Jahrhundert veränderte sich die Funktion des Kleingartens mehrmals.

1913

Arbeitsanstalt für arbeitslose Männer

Die Stadt Zürich löste dieses Problem durch die Errichtung der ersten Arbeitshütte – eine Arbeitsanstalt für arbeitslose Männer, mit dem Zweck, die landwirtschaftlichen Randgebieten der Stadt «plantagenmässig» zu bebauen. Damit sollte die prägende extensive Graswirtschaft durch Arbeitslose besser genutzt werden.

Der «Verband Arbeitshütte» wurde kurz später in den Verein für Familiengärten umgewandelt, dieser fördert die Familiengartenbewegung der Schweiz und entwickelt sie weiter.

1915

Ernährungsbedarf selber decken

Die Stadt gab den Arbeiterfamilien Land zur intensiven Bepflanzung in Pacht ab. Anstelle von finanzieller Unterstützung, sollten sie mit dem Ertrag von Pflanzland ihre Situation selber verbessern können. Somit erfüllte der Garten nebst dem ökonomischen Nutzen sogleich auch «erzieherische, hygienische und  moralische Funktionen». Die Stadtjugend sollte durch die Gartenarbeit die Natur kennenlernen, um die Verbundenheit zur Natur und Heimat zu fördern.

(Der Erfolg von Schrebergärten, lässt sich vielleicht mit den hohen Ausgaben für Lebensmittel während des 19. Jahrhunderts erklären).

2015

Die Kleingärtner von heute

Im Bündtenareal «Kläranlage» in Aarau und Obermatt in Rohr begegnen sich heute verschiedene Kulturen, Vorstellungen und Gewohnheiten auf kleinstem Raum. Der Schrebergarten dient heute als Ausgleichs-, Erholungs-, Freizeit-, und Aktionsort. Eine grundsätzliche Regel definiert, dass 60% der Parzelle bepflanzt werden muss und 40% davon für Freizeit, Rasen und Schrebergartenhaus verwendet werden darf. Leider laufen heute die Kleingärten Gefahr, geräumt zu werden, um die Verdichtung in den Städten zu ermöglichen und der Zersiedelung auf dem Land entgegenzuwirken.

Quellenangabe
Gallati, M.  Schiller, J.: «Freizeit im Familiengarten. Zur regenerativen Funktion der Zürcher Kleingärten seit ihrer Gründung bis in die 1960er Jahre», in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde. Hier zum runterladen.
Magazin: «die umwelt» Zeitschrift vom Bundesamt für Umwelt. Hier zum runterladen oder bestellen.

Die Serie zeigt, unterschiedliche Pächter und Pächterinnen aus verschiedenen Nationen und wie Sie Ihren Schrebergarten im Telli nutzen.

Weitere Lieblingsbilder vom Telli Schrebergarten

Auftraggeber: Persönliches Projekt